zur Filmbeschreibung

WILLKOMMEN BEI DEN SCH’TIS

Frankreich 2008, Farbe, 106 Min., FSK: ohne Altersbeschränkung
Regie: Dany Boon
Darsteller: Kad Merad, Dany Boon, Zoé Félix

Eigentlich eine ganz einfache, schlichte Geschichte über kulturelle Missverständnisse, aber Dany Boons „Willkommen bei den Sch’tis“ hat sich in Frankreich zu einem kulturellen Phänomen entwickelt. Sagenhafte 20 Millionen Zuschauer haben den Film seit seinem Start Ende Februar gesehen... die universelle Thematik der Geschichte, die Boon mit zum Teil überraschendem Witz anreichert, dürfte auch hier viele Freunde finden.
Während er in Frankreich durch etliche Kinorollen und Auftritte als Stand-Up Komiker schon seit längerem ein Star ist, fiel er in Deutschland vor allem mit seiner Rolle als herzensguter Taxifahrer in Patrice Leconte „Mein bester Freund“ auf. Dort spielte er einen schlichten Mann, der einem arroganten Kunsthändler beibringt, was im Leben wirklich zählt. „Willkommen bei den Sch’tis“ ist letztendlich exakt die gleiche Geschichte, ein wenig gefälliger und weniger bösartig.
Wieder ist es ein leicht snobistischer Mann, der auf drastische Weise von seinen Vorurteilen geheilt wird. Der Konflikt findet diesmal jedoch nicht zwischen unterschiedlichen Schichten in Paris statt, sondern zwischen dem südlichen Frankreich und dem Norden. Zwar dürften nur dem frankophilen Zuschauer die Details dieser Aversion bekannt sein, dem Verständnis des Films tut dies keinen Abbruch. Denn Boon erzählt stets an der Grenze zum plakativen, zeichnet grobe Vorurteile, die er in ans klamaukhafte grenzenden Szenen ausspielt.
Als der Postbeamte Philippe aus dem Süden nach Bergues, einem Kaff im Norden, versetzt wird, kommt das für ihn und seine Familie einem Aufenthalt auf einer Sträflingsinsel gleich. Bitterkalt soll es dort oben sein, unzivilisiert und voll von Alkoholsüchtigen. Zum Abschied wird Philippe von seiner Frau also in einen dicken Parka gepackt, der auch der Antarktika genügen würde, die Polizisten, die ihn wegen zu langsamen Fahren anhalten, lassen ihn ohne Verwarnung weiterfahren und beim Überfahren der Ortsgrenze fängt es schlagartig an zu regnen. Dass die Wahrheit ganz anders aussieht, dass sich Philippe in dem kleinen Örtchen überaus wohlfühlen wird, ist natürlich jedem Zuschauer von Anfang an klar. Aber genau das dürfte ein Grund für den enormen Erfolg des Filmes sein: Eine bekannte Geschichte, die die bekannten Mustern aber genug variiert, um gleichermaßen zu überraschen und nicht zu überfordern...(programmkino.de)

Sa. 25. bis Mi. 29. Juli um 17.15 Uhr

Zum Seitenanfang