zur Filmbeschreibung

SOY NERO

Deutschland, Frankreich, Mexico 2016, Farbe, 118 Min., FSK: ab 12
Regie: Rafi Pitts
Darsteller: Johnny Ortiz, Rory Cochrane, Aml Ameen, Drarrell Britt-Gibson, Ian Casselberry

Der 19-jährige Nero ist Amerikaner, Mexikaner, wenn man es ganz genau nimmt. Aufgewachsen ist er in Los Angeles, irgendwann musste er wieder gehen. Doch Nero hat sich sein Zuhause selbst ausgesucht und dorthin will er wieder zurück. Es gelingt ihm, an den Grenzkontrollen vorbei, sich durchzuschlagen bis nach Los Angeles. Hier lebt sein Bruder in einer fürstlichen Villa in Beverly Hills, in einem prachtvollen Möglichkeitsraum, der eindrücklich vermittelt, was es bedeuten kann, echter US-Bürger zu sein. Doch wie begrenzt auch dieser Raum ist, wird Nero schneller klar als ihm lieb ist. Nur noch eine Möglichkeit bleibt ihm, auch rechtlich zu denen gehören, mit denen er im selben Land leben will: Nero wird zum Green-Card-Soldaten und zieht in die Kriegsgebiete der USA, wird zum Kämpfer für diese seltsame Freiheit, die der Westen einst versprochen hat. Kehrt er lebendig zurück, gewinnt er die Staatsbürgerschaft der Vereinigten Staaten.
Es gibt sie wirklich, die Green-Card-Soldaten, die ihr Leben als Pfand für die nationale Identität einsetzen. In SOY NERO erzählt Regisseur Rafi Pitts (Zeit des Zorns) ihre Geschichte – und lässt nichts von der irrwitzigen und brutalen Absurdität aus, die ihre Wirklichkeit ist. Eine Kriegsgroteske in atemberaubenden Bildern, frisch aus der Gegenwart.

In seiner Kriegsgroteske hinterfragt der iranische Regisseur Rafi Pitts die Problematik von Grenzen, Migration und Nationalität. Sein Einwandererdrama rückt die Situation der Green-Card-Soldaten in den Mittelpunkt. Sie bezahlen ihre US-Staatsbürgerschaft in der Hölle des Krieges zum Teil mit dem Tod. Noch nie wurde ein Film über diese Männer und Frauen gedreht, die ihr Leben für ein Vaterland riskieren, das sie eigentlich nicht will. In langen, spröden Einstellungen begleitet Pitts das grausame Schicksal des jungen Mexikaners Nero. Es basiert auf Erlebnissen von Daniel Torres, der im Irakkrieg diente und danach wieder nach Tijuana deportiert wurde. (programmkino.de)

Do 10. bis Mi 16. Nov täglich 21.15 Uhr

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