zur Filmbeschreibung

Programm für: Montag 17.10.2011

PINA

Deutschland / Frankreich 2011, Farbe, 100 Min.
Regie und Drehbuch: Wim Wenders
Darsteller: Ensemble Tanztheater Wuppertal Pina Bausch

Regie-Legende trifft auf Tanz-Ikone. Ursprünglich wollte Wenders die Choreografin Pina Bausch und ihr Wuppertaler Ensemble bei einer Welt-Tournee begleiten. Doch sein Star verstarb überraschend im Sommer 2009, wenige Tage vor Drehbeginn. Das Konzept musste geändert werden, es entstand „ein Film für Pina Bausch“, wie das Kinoplakat programmatisch betont. Live und mit Publikum wurden die drei Inszenierungen „Le Sacre du Printemps“, „Vollmond“, „Café Müller“ auf der Wuppertaler Bühne mitgefilmt, für den frühen Klassiker „Kontakthof“ setzt Wenders die drei unterschiedlich besetzten Versionen mit dem Ensemble des Tanztheaters, mit Damen und Herren ab 65 sowie mit Teenagern ab 14 zu einem verblüffenden Gesamtkunstwerk zusammen – alle Choreografien wurden noch gemeinsam mit Pina Bausch für den Film ausgewählt.
Als Intermezzi zwischen diesen Tänzen lässt Wenders das Ensemble mit persönlichen Erinnerungen an ihre Regisseurin zu Wort kommen und schickt sie mit kurzen Soloauftritten tanzend in die Stadt: Vor die Schwebebahn, in die Wälder des Bergischen Lands, in Industrieanlagen, an Steinbrüche oder ins Hallenbad. Was Wenders dabei, gleichsam schwerelos, an architektonisch durchkomponierten Bildern zaubert, lässt einen Bauklötze staunen. Nicht minder imposant wirkt die akrobatische Leichtigkeit, mit der sich die Tänzer und Tänzerinnen durch den Raum bewegen...
Wer verkopft verkrampftes Kunst-Knäckebrot befürchtet, wird schnell eines Besseren belehrt. PINA bietet eine ebenso unterhaltsame wie überwältigende Entdeckungsreise in eine faszinierende Tanzwelt, bei der es immer wieder um die Frage geht: „Wonach sehnen wir uns?“. Eingefleischte Hardcore-Fans werden ebenso begeistert sein wie Ballett-Muffel, Vorkenntnisse sind nicht erforderlich für dieses Vergnügen. Die Stücke der Bausch sind so listig wie lustig, so nachdenklich wie sinnlich verspielt.

Matinée am So. 23. Oktober um 12 Uhr

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