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NEULICH IN BELGIEN

Belgien 2008, Farbe, 102 Min.

Regie: Christophe van Rompaey

Darsteller: Barbara Sarafian, Jurgen Delnaet, Johan Heldenbergh

Die Tragikomödie „Neulich in Belgien“ erzählt auf erfrischende Weise von den Sorgen einer mit Trennungsstress konfrontierten Mutter dreier jugendlicher Kinder. Mit einem bewundernswerten Gespür für Situationskomik und Charaktere sorgt die Geschichte für heitere wie auch nachdenkliche Momente einer quasi unmöglichen Liebe.
Die Einkäufe sind im Kofferraum verstaut, es kann nach Hause gehen. Doch dann touchiert die gestresst wirkende Matty auf dem Parkplatz einen LKW. So lapidar der Blechschaden, so bemerkenswert die Folgen der in Moscou, einem Arbeiterviertel am Stadtrand der belgischen Stadt Gent spielenden Ereignisse. Truckfahrer Johnny nämlich lässt sich trotz Standpauke nicht davon abhalten, der dreifachen Mutter und aktuell von ihrem Mann wegen einer jüngeren Frau verlassenen Matty wiederholt seine Aufwartung zu machen. Einerseits genervt, andererseits aber auch angezogen von den unnachgiebigen Avancen des fast 15 Jahre jüngeren LKW-Chauffeurs, gibt sie dem Schicksal nicht nur einmal eine Chance. Schuld daran ist auch ihr Mann. Seit fünf Monaten fliegt er auf eine halb so alte Schülerin seiner Kunstklasse und vertagt die Bitte seiner Frau, zu ihr zurückzukehren, von Woche zu Woche.
Was der exzellent von Barbara Sarafian gespielten Mittvierzigerin Matty widerfährt, ist ein Schicksal, wie es sonst wo auf der Welt seinen Lauf nehmen kann. Die ständigen Stimmungs- und Gefühlsschwankungen nimmt man dieser einfachen, aber bestimmten und wie viele andere Ehefrauen von einer ewigen und glücklichen Liebe träumenden Frau durchweg ab. Den unnachgiebig romantisch veranlagten LKW-Fahrer wiederum spielt der flämische Theaterschauspieler Jurgen Dalnaet mit großem Mut zur Peinlichkeit – in einer Karaokeszene etwa. Die Dialoge zwischen beiden sind dabei lebensecht und insofern voller Überraschungen, als nicht nur Johnny Matty herausfordert, sondern sie ihn umgekehrt in ihren Entscheidungen vor immer neue Tatsachen stellt. (Thomas Volkmann, programmkino.de)

Do. 16. bis. Mi. 22. Oktober, täglich um 21 Uhr

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