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Programm für: Montag 15.11.2010

Musik der Welt - Ensemble Rilegato

Weltmusik trifft Klassik
präsentiert von künstLich e.V.

Vier Musiker betreten die Bühne… Nach einem kurzen Moment spannungsvoller Stille erfüllen sanfte Klänge den Raum, die den Zuhörer musikalisch in das 17. und 18. Jahrhundert Spaniens und Amerikas entführen.
Als die Spanier im 16. Jahrhundert nach Südamerika aufbrachen, gelangten auch die Vihuela da mano und die Guitarra Spagnola in die Neue Welt. Ein Druck von 1538 zeigt Orpheus zwischen den Segelschiffen einer spanischen Armada: Mit seiner Vihuela beruhigt er das tosende Meer. In der neuen Welt trafen diese Instrumente auf die Rhythmik der afrikanischen Sklaven – musikalisch war es eine inspirierende Begegnung. Die Kompositionen, die in jener Zeit entstanden und in wenigen Büchern festgehalten wurden, sind tänzerisch feurig und voller Lebensfreude.
Offen zeigt der Charango seine direkte Verwandtschaft zur Barockgitarre und Vihuela; ebenso wie das Instrumentarium wurde die Musik in Lateinamerika von Generation zu Generation bis heute weitergegeben und hat dabei niemals ihre Wurzeln verleugnet.
Als Santiago de Murcia im Jahr 1732 sein Büchlein mit Tänzen veröffentlichte, lebte er bereits mehr als 10 Jahre in der Neuen Welt. Er war als typisch europäischer Musiker gekommen und fand Gefallen an den neuen Rhythmen und Klängen. Die Stücke seines Buchs sind musikalische Skizzen: Notiert sind die Harmonien und Rhythmen. Es folgen Melodiephrasen, die frei kombiniert und variiert werden können. Hier kommt man mit der europäischen Aufführungspraxis des 17.und 18. Jahrhunderts nicht weit.
Die vier Musiker des Ensembles Rilegato unternahmen nun den Versuch, sich dieser Musik sowohl von der klassisch europäischen Tradition, als auch der Rhythmik Afrikas und der Folklore Südamerikas anzunähern. Schon bei der ersten Begegnung fügte sich das musikalische Puzzle zu einer beglückenden Einheit.
Keinesfalls geht es um ein modisches Crossoverprojekt, denn alle vier Musiker bleiben ihren stilistischen Wurzeln und ureigensten musikalischen Empfindung treu. Vielmehr spürt man die Inspiration und Freude an neuen Ideen, Wendungen und Improvisationen, die jedes Konzert mit sich bringt. Eben diese Inspiration ist es, die sich auf den Zuhörer überträgt und auch in begeisterten Kritiken niederschlägt.

Am Fr. 5. November um 20 Uhr
im Kulturzentrum ehem. Bezalel-Synagoge Lich

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