zur Filmbeschreibung

Programm für: Dienstag 30.06.2015

MELAZA

Kuba 2013, Farbe, 83 Min., OmdU, FSK: o.A.
Regie Carlos Lechuga
Nach der Schließung der örtlichen Zuckermühle ist der kleine kubanische Ort Melaza praktisch ausgestorben. Unter den wenigen Bewohnern, die noch dort ausharren, sind Aldo und Monica, die sich lieben, aber nicht ganz wissen, wie es weitergehen soll. Doch Kuba wäre nicht Kuba, wenn man nicht mit Improvisation und Einfallsreichtum trotz seiner Absurditäten nach einer Lösung suchen würde. Gewinner des Filmfests Mannheim Heidelberg als bester Newcomer, Begründung der Jury: Wir vergeben den Großen Preis von Mannheim-Heidelberg an den Film MELAZA für den enormen Mut dieses Films, eine wichtige Botschaft, klar und einfach, wie ein Glas Wasser, erzählen zu können...
Zudem wurde MELAZA in Málaga 2013 als Bester Lateinamerikanischer Film ausgezeichnet.

Eine ungewöhnliche Innensicht des Lebens auf Kuba zeigt der Filmemacher Carlos Lechuga in diesem Film, den Alain Ortiz mit feinfühlig komponierten Bildern der Häuser, der Landschaft und der nachbarschaftlichen Gemeinschaft ausstattete. (Cinearte)

Zucker war früher die Essenz des karibischen Sozialismus. Heute aber sind die meisten Zuckerfabriken stillgelegt. In Carlos Lechugas stillem Drama heißt das fiktive Dorf irgendwo in der kubanischen Provinz nach der braunen, zähflüssigen Zuckermasse: Melaza. Doch die Fabrikhallen sind leer und öde. Ein altes Metallbett quietscht zwischen den halboffenen Betonpfeilern der Halle. Ein junges Paar... Aldo und Mónica haben keinen Platz zuhause, sie leben in sehr beengten Verhältnissen. Aldo ist Dorfschullehrer, dessen Lerninhalte längst obsolet geworden sind; Mónica arbeitet offiziell noch immer in der Zuckerfabrik, obwohl sie nichts mehr zu tun hat. Mit melancholischem Sarkasmus erzählt Lechuga vom absurden Alltag im tropischen Sozialismus, zwischen revolutionärem Pathos und schlichter Mangelwirtschaft. Der Film ist eine Metapher auf die Trostlosigkeit der jungen Generation. (Wolfgang Hamdorf, filmdienst)

Di 16. und Mi 17. Juni jeweils um 19 Uhr

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