zur Filmbeschreibung

MEINE MÜTTER – SPURENSUCHE IN RIGA

Im Rahmen der Film- und Veranstaltungsreihe zum 9. November 1938 in Lich

Deutschland 2007, Farbe, 87 Min., FSK: ab 12 Jahren
Regie und Buch: Rosa von Praunheim

Die Spurensuche nach meinen beiden Müttern in Riga ist meine persönliche Geschichte. Im Jahr 2003 verstarb meine Mutter. Zuerst wollte ich nicht nach meiner leiblichen Mutter forschen, da ich eine liebevolle und tolerante Mutter gehabt hatte. Erst später erwachte meine Neugier. Doch ohne meinen richtigen Familiennamen schien die Suche zwecklos. Durch einen lettischen Journalisten fand ich Agnese Luse, die im Staatlichen Archiv Lettlands Erstaunliches herausfand. Ebenso erstaunlich war es, dass ich in Berlin tatsächlich meine richtige Geburtsurkunde fand. Darin stand, dass ich 1942 im Zentralgefängnis in Riga zur Welt gekommen war. Die Suche nach meiner richtigen Mutter beginnt. Werde ich sie oder ihre Familie finden? Ich entschließe mich, nach 63 Jahren nach Riga zu fliegen und mich selbst auf die Spuren meiner beiden Mütter zu machen. Diese Suche ist ein spannendes Stück deutscher und lettischer Zeitgeschichte." (Rosa von Praunheim)
Rosa von Praunheim wird 1942 während der deutschen Besatzung in Riga als Holger Radtke geboren, nach neuesten Erkenntnissen im Gefängnis. Mit einem Jahr wird er von einem AEG-Ingenieur und dessen Frau adoptiert und heißt seitdem Holger Mischwitzky. Er wächst in Teltow Seehof bei Berlin und Praunheim bei Frankfurt am Main auf. Die Schule bricht er ab, die Werbegrafik-Lehre auch. Danach studiert er an der Werkkunstschule in Offenbach und an der Hochschule für bildende Künste in West-Berlin (ohne Abschluss). Er nennt sich jetzt Rosa von Praunheim. Seinen ersten Skandal löst er mit seinem Film ,,Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt" (1970) aus. Ein zweiten, als er Ende der 80er Prominente im Fernsehen als schwul outet. P. ist heute 65 Jahre alt und hat mehr als 60 Filme gedreht. Sein jüngster MEINE MÜTTER beschreibt die Suche nach seinen leiblichen Eltern und läuft im Kino Traumstern

Di. 25. November um 19 Uhr

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