zur Filmbeschreibung

Programm für: Freitag 15.10.2010

LUTZ GÖRNER SPRICHT SCHILLER

präsentiert von künstLich e.V.

Opiumschlummer und Champagnerrausch
Leben – Monologe – Gedichte - Briefe

Gitarre: Stefan Sell

"Ich werde von allen Glückseligkeiten naschen, ohne sie zu genießen. Mein Leben ist eine fatale Kette von Spannung und Ermattung, Opiumschlummer und Champagnerrausch", gestand Schiller resignierend. Und so mutete er seinem Körper Tabak, Alkohol; Schnüffeldrogen und Opiate zu, um wenigstens für Augenblicke in einen beglückenden Rausch zu geraten. Selbst Dichtung wurde für ihn zur Droge, zum Rausch. Warf er doch seinen ganzen Körper ins Schreiben, was für ihn zugleich immer auch härteste Arbeit, unendliche Mühe war. "Ich kann mich nicht mit mir selbst versöhnen", stellte Schiller schmerzhaft fest. Unglück des Körpers, Unglück des Gemüts? Armer Schiller und doch reich an einem Werk, das überraschender ist, als viele vermuten, die vielleicht nur seine Balladen oder einige seiner Dramen mit den ach so hehren Figuren kennen. Ein Werk, das verdeckt ist auch durch seine Rezeption in den beiden Jahrhunderten seit Schillers Tod, missbraucht oft im Schulunterricht, missbraucht als nationales Fanal, missbraucht gar vom Nationalsozialismus.
30 Jahre hat die ’lyrische Stimme Deutschlands’, der ’poetische Staubwedel’, wie Lutz Görner von FAZ und Spiegel genannt wird, gebraucht, um das Medium Schillers zu werden, um mit ihm innerlich eine Einheit zu bilden. Nach zwei Schiller-CDs, die Görner für andere Rezitatoren produzierte und fünf Schiller-Sendungen in seiner Fernsehserie ’Lyrik für alle’ ist nun nach dreijähriger Vorbereitung ein Bühnenprogramm über den großen Dichter entstanden, der im 19. Jahrhundert die absolute Nummer eins der deutschen Literatur war und es verdient hat, dass wir mit unseren heutigen Augen auf seine zeitlose Botschaft schauen. Dabei wird Lutz Görner musikalisch begleitet von Stefan Sell, der auf der klassischen Gitarre Musik von Schillers Lieblingskomponisten Willibald Gluck und Antonio Zingarelli, aber auch von Bach, Haydn, Beethoven, Schubert und anderen Meistern spielt.
„Lutz Görner ist einzigartig. Nie war Boulevard so viel Kultur. Nie hat Lyrik so viel Spaß gemacht.“ (Borbecker Nachrichten)
„Görner lebt Schiller. Zwei Stunden kurzweiliger Geschichts- und Literaturunterricht von der Geburt bis zum viel zu frühen Tod des wortgewaltigen Poeten.“ (Kölner Stadtanzeiger)

Eintritt. Erw. 15,- / Schüler 9,- Euro,
Vorverkauf im Kino Traumstern

Am Mi. 27. Oktober um 20 Uhr

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