zur Filmbeschreibung

DER PERLMUTTKNOPF El Boton de Nacar

Chile / ES / FR 2015, Farbe, 82 Min., OmU
Regie: Patricio Guzmán

Die Quelle allen Lebens ist das Wasser. In einem Prolog nähert sich Patricio Guzmán der existenziellen Bedeutung des Wassers von der chilenischen Küste bis hin zu Wasservorkommen in fernen Galaxien aus verschiedenen Blickwinkeln. Den Fokus legt der Filmemacher auf die Wasservölker im Süden Chiles und Westpatagonien, deren Lebensweise aufs Engste mit der Natur und dem Wasser verknüpft war, bis die britischen Eroberer die Naturvölker an der Schwelle zum 20. Jahrhundert auslöschten. Hier kommt die erste Bedeutung des titelgebenden Perlmuttknopfs ins Spiel. Einen der Ureinwohner kaufte ein englischer Admiral nämlich mit einem solchen Knopf, um ihn anschließend unter dem Namen Jemmy Button in London vorzuführen.
Die zweite Bedeutung des Perlmuttknopfs führt Patricio Guzmán zur Pinochet-Diktatur und damit zum eigentlichen Thema des Dokumentarfilms. Während der Militärdiktatur unter Augusto Pinochet verschwanden zwischen 1973 und 1990 unzählige Oppositionelle und andere unliebsame Chilenen spurlos. Eine gängige Praxis war es, die Leichen der Menschen in Kartoffelsäcke zu verpacken und – mit Eisenbahnschieben beschwert – vom Helikopter aus über dem Ozean abzuwerfen. Ein verwitterter Perlmuttknopf, der auf dem Meeresgrund neben einer verrosteten Schiene gefunden wurde, steht symbolisch für die Verschwundenen, deren Überreste wohl für immer verschütt bleiben. (programmkino.de)

DER PERLMUTTKNOPF lief als einziger Dokumentarfilm im Wettbewerb der 65. Berlinale (2015) und erhielt dort den Silbernen Bären für das beste Drehbuch sowie den Preis der Ökumenischen Jury.

Matinée So 10. Januar um 12 Uhr sowie
Mo 11. bis Mi 13. Januar um 21 Uhr

Zum Seitenanfang