zur Filmbeschreibung

Programm für: Mittwoch 01.02.2006

LUDWIG LUGMEIER (Autor)

'artist's view - das Konzert zum Film', in diesem Fall die Lesung zum Film, ist eine einzigartige Veranstaltungsreihe, die seit 1998 mit über 30 Veranstaltungen Presse wie Publikum begeistert hat:

Herausragende Künstlerpersönlichkeiten der internationalen Szene werden zu Solodarbietungen eingeladen (meist sind das Konzerte) und anschließend präsentieren sie ihren persönlichen Lieblingsfilm - das Publikum weiß bis zum Ende des Konzertes bzw. der Lesung nicht, welcher Film dies sein wird.

Am Mittwoch 1. Februar zu Gast:

LUDWIG LUGMEIER
Der Mann, der aus dem Fenster sprang
Ein Leben zwischen Flucht und Angriff

»Du darfst den Tod nicht fürchten, denn wenn du ihn fürchtest, stolperst du, und schon fällt er über dich her.«

Ludwig Lugmeier, geboren 1949 in Kochel am See, wollte schon als Kind der neu aufkommenden deutschen Biederkeit entfliehen. Als er mit fünfzehn ins Gefängnis kam, hatte er sein Ziel zum ersten Mal erreicht. Mit Überfällen auf Geldtransporte erwarb er sich schon bald darauf einen legendären Ruf. 1976 schrieb die gesamte deutsche Presse über ihn, nachdem er während seines Frankfurter Prozesses durch einen Sprung aus dem Fenster des Gerichtssaals entkommen war.
Lugmeier schildert sein Leben als einer, dem Un-recht die Voraussetzung der eigenen Geschichte ist. Sie überzeugt in ihren rasanten Wechseln von Angriff und Flucht, Überfluss und Armut, Gefängniszellen und Triumph der Freiheit als radikale, lakonisch und drängend erzählte Selbstvergewisserung. Nach seinem 1992 erschienenen Roman »Wo der Hund begraben ist«, einem Sittengemälde aus dem Oberbayern der Nachkriegszeit, sichert sich Lugmeier damit endgültig einen markanten Platz im »unfriedlichen Reich« der Literatur.
1993 hatte das SZ-Magazin Ludwig Lugmeier gefragt: »Warum haben Sie über Ihre Erlebnisse als Millionendieb oder über das Gefängnisleben noch nicht geschrieben?« Seine Antwort lautete damals noch: »Dazu habe ich noch viel zu wenig Abstand. Aber ich bin mir ganz sicher, dass ich das machen werde, schon allein deshalb, weil ich die zwei Bilder, die von mir in der Öffentlichkeit existieren - Gangster und Schriftsteller -, literarisch vereinen möchte.«

Seine Raubüberfälle galten als die spektakulärsten der deutschen Nachkriegszeit. Knapp 30 Jahre nach dem legendären Fenstersprung bei seinem Frankfurter Prozess erzählt Ludwig Lugmeier nun seine Geschichte.

Am Mittwoch, 1. Februar um 20 Uhr

Zum Seitenanfang