zur Filmbeschreibung

Programm für: Mittwoch 28.01.2015

WIR SIND JUNG, WIR SIND STARK

Deutschland 2014, Farbe, 128 Min., FSK: ab 12
Regie: Burhan Qurbani
Darsteller: Jonas Nay, Joel Bamsn, Devid Striesow, Saskia Rosendahl, Paul Gäbler, David Schütter, Jakob Bieber
Rostock-Lichtenhagen 1992. In der verödeten Wohnsiedlung hängen die Jugendlichen herum und wissen nichts mit sich anzufangen. Tagsüber gelangweilt, harren sie der Nächte, um gegen Polizei und Ausländer zu randalieren. Auch Stefan (Jonas Nay), der Sohn eines Lokalpolitikers (Devid Striesow), streift mit seiner Clique ziellos durch die Gegend. Es brodelt, aber immer nur bis kurz vor dem Siedepunkt. Ohne Job und eine Aufgabe finden die Freunde immer nur sich selbst als Ziel kleinerer und großer Grausamkeiten. Liebe ist austauschbar, Freundschaft und Loyalität sind nur Beiwerk einer aufgesetzten Ideologie. Auch Lien (Trang Le Hong) lebt mit ihrem Bruder und ihrer Schwägerin in der Siedlung, im sogenannten Sonnenblumenhaus, das von Vietnamesen bewohnt wird. Sie glaubt in Deutschland eine Heimat gefunden zu haben und will auch nach der Wende bleiben. Ihr Bruder dagegen plant die Rückkehr, weil er vor dem Hintergrund der wachsenden Anfeindungen um die Zukunft seiner Familie fürchtet.
WIR SIND JUNG. WIR SIND STARK. erzählt die Geschichte eines Tages, dem 24. August 1992, aus dem Blickwinkel unterschiedlicher Menschen. Sie alle eint die Sehnsucht nach einer Heimat, Liebe und Anerkennung. Doch am Ende dieses Tages werden einige von ihnen um ihr Leben fürchten, während andere Molotow-Cocktails werfen und Interviews geben. Der Film zeigt, wie eine Gesellschaft vor den Augen der Weltpresse, in einer der schlimmsten Ausschreitungen der Nachkriegsgeschichte, moralisch gegen die Wand fährt.

Denn vor allem, und das ist großartig, erzählt er die Sicht der Jugendlichen: Er skizziert sie als Jungs, die vom Leben gar nicht viel wollen, doch weil sie auch das nicht bekommen, radikalisieren sie sich, sie werden politisch, ohne wirklich politisch zu sein. (Der Spiegel)

Hervorragend ist die Besetzung, darunter Jonas Nay als jugendlicher Randalierer, sowie die überraschende Farbdramaturgie. (Kino.de)

Authentisch, differenziert, psychologisch und atmosphärisch dicht schildert der Film diesen einen Tag aus unterschiedlichen Blickwinkeln. (Deutsche Welle)
Wegen Überlänge Eintritt 8 Euro, ermäßigt 7 Euro, Jgdl. 6 Euro

Di 16. und Mi 17. Juni jeweils um 21 Uhr

Zum Seitenanfang