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THE TRIBE

Ukraine 2014, Farbe, 132 Min. Gebärdensprache (Ukrainisch), FSK ab 16
Regie: Miroslav Slaboshpitsky
Darsteller: Grigoriy Fesenko, Yana Novikova, Rosa Babiy
Sergey ist neu auf dem Internat für Gehörlose. Schnell kommt er mit Jugendlichen einer organisierten Gang zusammen, THE TRIBE (Der Stamm), in der Gewalt und Schikane mit schonungsloser Dynamik das Leben bestimmen. Notgedrungen muss auch Sergey sich durchsetzen und durch Diebstähle, Raubüberfälle und Zuhälterei sichert er sich seinen Rang innerhalb der Hierarchie. Als er sich in Anna verliebt, die wie die anderen Mädchen der Gruppe vom Anführer zur Prostitution gezwungen wird, durchbricht Sergey den Kodex des Stammes und ist plötzlich auf sich allein gestellt...
Ein Film wie ein freier Fall: radikal, einzigartig, bewusstseinserweiternd, kein doppelter Boden. Das ukrainische Jugenddrama THE TRIBE kommt ohne gesprochene Worte aus und lässt uns die Handlung ausschließlich in Gebärdensprache verfolgen – Untertitel gibt es nicht. Ein kompromissloses Kinowagnis, das mit zahlreichen Preisen, darunter drei Auszeichnungen der Semaine de la Critique in Cannes und der Europäische Filmpreis, belohnt wurde. Die Geschichte über Liebe und Gewalt inmitten eines Gehörlosen-Internats sorgt seit seiner Weltpremiere in Cannes 2014 für ausverkaufte Festivalhäuser und irritiert und begeistert Kritiker und Zuschauer zugleich.
THE TRIBE ist keine weitere Thematisierung des oft gezeigten Gehörlosen-Hörenden-Konfliktes, sondern ein konzertierter Blick auf eine autoritär strukturierte Gruppe gebärdender Jugendlicher. Es ist ein über die Grenzen der Ukraine hinausgehender Kommentar auf Identität und Sinnsuche, Unterdrückung und Widerstand. Wuchtiger Sozialrealismus, aktuell wie relevant – das bewegte Portrait einer hermetischen, kaum bewusst gemachten Welt.

schockierend, brutal und einzigartig (…) was für ein faszinierender Film. (The Guardian)

der intensivste Film des Jahres 2015 (The Rolling Stone)

Diese Zeichen sind so kraftvoll und so unmissverständlich schmerzend sind die aufflammenden Gefühle dahinter, dass wir keineswegs ausgeschlossen sondern allzu heftig in das Herz der Geschichte gezogen werden. (The New Yorker)

Der Debütfilm des ukrainischen Regisseurs Miroslav Slaboshpitsky ist inhaltlich schockierend und stilistisch meisterhaft: In einem Internat für Taubstumme wird der Neuzugang Sergej schnell in die kriminelle Gang aufgenommen, die alles kontrolliert und auch Mitschülerinnen prostituiert. Als er sich in eines der Mädchen verliebt und aus der Gang fliegt, ist seine Reaktion noch gewaltsamer als die schon schockierend unmenschliche Umgebung. (programmkino.de)

Mo 9. bis Mi 11. November täglich um 21 Uhr

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