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MY NAME IS SALT

Indien 2015, Farbe, 92 Min. OmU
Buch und Regie: Farida Pacha

Die Wüste dehnt sich endlos aus – flach, grau, unerbittlich. Kein Baum, kein Grashalm, kein Stein. Eines aber gibt es im Überfluss: Salz. Salz ist überall, es liegt unter der ausgetrockneten, rissigen Erdoberfläche. Dies ist der Kleine Rann of Kutch, 5000 km² Salzwüste. Für acht Monate im Jahr kommen die Salzbauern hierher, um das Salz mühevoll aus dem glühenden Boden zu ziehen. Sie tun dies seit Generationen. Mit jedem Monsun werden die Salzfelder in Indiens Rann von Kutch weggespült und die Wüste verwandelt sich in Meer. Trotzdem kehren die Salzbauern jedes Jahr zurück, voller Stolz, das weißeste Salz der Erde zu produzieren.
Jahr für Jahr verlassen rund 40 000 Familien ihre Dörfer, um in diesem Ödland zu leben – ohne Wasser, ohne Elektrizität und ohne Infrastruktur. Kaum ist der Monsun vorbei, treffen sie ein. Sanabhai und seine Familie werden sich von September bis April hier einrichten. Ihre nächsten Nachbarn leben einen Kilometer von ihnen entfernt. Sie kommunizieren via Spiegel, die sie in der Sonne blitzen lassen. Sanabhais Frau Devuben wandert durch das einförmige Wüstenland, um Brennholz zu suchen. Das Wasser kaufen sie von einem privaten Tankwagen, der einmal die Woche vorbeikommt.
Zwei von Sanabhais Kindern – ein 11-jähriger Junge und ein 8-jähriges Mädchen – gehen in die vor kurzem von einer NGO eröffnete Schule. Jeden Tag nach 11 Uhr, nach ihrer morgendlichen Arbeit in den Salzwannen, radeln sie zur Schule. Von ganz eigenem Zauber ist der Sonntagsausflug, der zeigt, dass diese Menschen bei aller Armut keineswegs Sklaven ihrer Arbeit sind. Sorgfältig machen sie sich schön, um dann auf einem abenteuerlichen Vehikel an einen Ort zu fahren, der halb Tempel, halb Jahrmarkt zu sein scheint und wo sie sich vergnügen, wo die Frauen Schmuck kaufen.
Fasziniert von dem Thema hat Farida Pacha in der Salzwüste im Laufe eines ganzen Jahres unglaubliches Material sammeln können und daraus einen überwältigenden, geradezu meditativen Film gestaltet. Ausgezeichnet mit dem Deutscher Kamerapreis 2014 für Lutz Konermann.

Matinée am So. 14. Februar um 12 Uhr
Di. 16. und Mi. 17. Februar, um 19 Uhr

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