zur Filmbeschreibung

Programm für: Freitag 20.07.2012

KNISTERN DER ZEIT

CHRISTOPH SCHLINGENSIEF UND SEIN OPERNDORF IN BURKINA FASO

Deutschland 2012, Farbe, 106 Min., FSK: o.A.
Buch und Regie: Sibylle Dahrendorf

In mehr als 25 Jahren seiner Auseinandersetzung mit der bundesrepublikanischen Kulturlandschaft hat Christoph Schlingensief nichts ausgelassen, womit er Presse, Publikum, Geldgeber und Kritiker provozieren konnte. Durch seine Krebskrankheit wurde der Filmemacher und Theaterregisseur Schlingensief zum Philosophen – und vor allem zum idealistischen Kämpfer für sein größtes Projekt.
Der Film spielt vor allem in Afrika und begleitet Christoph Schlingensief und seine Vision vom Operndorf. Die kleine Dokumentation ist sicherlich für Schlingensief-Fans interessant, aber auch für alle, denen ungewöhnliche Hilfsprojekte und deren Umsetzung am Herzen liegen.
Ein lebendiger Ort, an dem Kultur, Bildung und Leben vereint sind, mitten in Afrika – das war Christoph Schlingensiefs Traum. Und so sollte es aussehen, das Operndorf in der Savanne bei Ougadougou, der Hauptstadt von Burkina Faso: Ein Theater in Form eines Schneckenhauses sollte das Zentrum bilden, doch zuerst sollte das Schulgebäude entstehen, dann Wohnhäuser, eine komplette Infrastruktur mit Restaurants, Fußballplatz, Krankenstation – alles angelehnt an die einheimische, ökologisch und ökonomisch erprobte Bautradition und erbaut von den späteren Bewohnern. Für dieses ehrgeizige Projekt hatte Schlingensief den renommierten Architekten Francis Kéré gewonnen, der selbst aus Burkina Faso stammt. Kéré verband mit Schlingensief mehr als der gemeinsame Glaube an die Realisierung eines unmöglich scheinenden Traumes, nämlich ein offenbar hemmungsloser Optimismus und das Vertrauen in den Sieg einer guten Sache…
Mit dem Operndorf konnte er nicht polarisieren, er wollte Gutes tun, und zwar mit ganzer Kraft. So wurde aus dem wilden Jungen ein disziplinierter Kämpfer, einer, der herumhüpft wie ein Schachtelteufel, der sich darüber ärgert, dass er nicht auf allen Hochzeiten gleichzeitig tanzen kann. Er habe keine Lust mehr auf Gespräche, die nichts bringen, sagt er… (Gaby Sikorski in Programmkino.de)
Dahrendorfs Film ist voller Neugier, komisch, anrührend und ziemlich chaotisch - und gerade darum der Arbeit des Künstlers [Christoph Schlingensief], dessen Sterben und Vermächtnis er dokumentiert, sehr nah. (Der Spiegel)
Mehr Informationen über das Operndorf finden sich unter http://www.operndorf-afrika.com

Mi 8. August um 19.30 Uhr und
Matinée am So 12. August um 12 Uhr

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