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FERNGLUECK ACHT MAL BANGLADESH UND ZURUECK

D 2014, Farbe, 91 Min.
Regie: Shaheen Dill-Riaz
Seit das Programm „weltwärts“ 2008 vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit gegründet wurde, fahren jährlich mehr als 16.000 Freiwillige in die ärmsten Regionen der Welt, um Non-Profit-Organisationen bei ihrer Arbeit zu unterstützen, so der Idealfall.
Was aber passiert im Falle von Felix, Caro, Anna und der friedliebenden Rosa, wenn schon ein paar Wochen nach Ankunft die Menschen ihres Gastlandes auf die Straße gehen, um für die Todesstrafe für die Kriegsverbrecher des Befreiungskrieges von 1971 zu demonstrieren, wie im vergangenen Jahr in Dhaka? Oder wenn die neunstöckige Textilfabrik Rana einstürzt und tausende von Menschen unter sich begräbt? Den Stresstest, ob das Glück wirklich in der Ferne liegt, wagen immer mehr junge Menschen, die nach dem Abitur ein Jahr ins Ausland gehen, um als freiwillige Helfer zu arbeiten. Doch Anspruch und Wirklichkeit liegen weit auseinander.
Acht junge Menschen brechen zu einem Freiwilligendienst nach Bangladesch auf. Regisseur Shaheen Dill-Riaz begleitet sie mit der Kamera durch eine stürmische Zeit. Es hätte ein munterer Film werden können über die Konfrontation mit einer fremden Kultur und die Dorfentwicklung im entlegenen Norden. Doch was die Freiwilligen erleben, sprengt all ihre Erwartungen. Unerwartete Begegnungen, der Einsturz einer Textilfabrik und politische Turbulenzen werfen alle Pläne durcheinander. Neue Freundschaften entstehen. Sind sie stark genug, um die irritierenden Widersprüche und Grenzen zwischen den Welten zu überbrücken?
Shaheen Dill-Riaz wurde 1969 in Dhaka geboren. Mit zwölf Jahren schickten ihn seine Eltern auf eine Militärschule. Er trat jedoch nicht in die Armee ein sondern wurde stattdessen Mitbegründer des Internationalen Kurzfilmfestivals in der bengalischen Hauptstadt. 1992 erhielt er ein Stipendium des Goethe-Instituts und kam nach Berlin. Er studierte Kunstgeschichte und später Kamera an der Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam. Für seinen Dokumentarfilm EISENFRESSER erhielt er 2010 den Grimmepreis, die 3sat-Produktion DER VORFÜHRER erhielt 2013 den Sonderpreis Kultur des Landes Nordrhein-Westfalen.
In Zusammenarbeit mit Netz - Partnerschaft für Entwicklung und Gerechtigkeit e.V. wird Regisseur Shaheen Dill-Riaz seinen Film im Kino Traumstern vorstellen und zum anschließendem Filmgespräch anwesend sein.
Am Mittwoch den 11. März um 19.30 Uhr

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