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Programm für: Mittwoch 18.01.2017

DIE FEINE GESELLSCHAFT

F / D 2016, Farbe, 122 Min., FSK: ab 12
Regie und Drehbuch: Bruno Dumont
Darsteller: Fabrice Luchini, Juliette Binoche, Valeria Bruni Tedeschi, Jean-Luc Vincent

Im Sommer 1910 geht Seltsames vor sich an der französischen Normandieküste. Alljährlich findet sich hier der Landadel ein, denn die Luft ist heilsam und die armen Fischer und verlumpten Muschelsammler sind herrlich pittoresk. Doch dieses Jahr ist etwas anders: zahlreiche Sommerfrischler sind spurlos verschwunden und haben das bizarre Polizistenduo Böswald und Blading auf den Plan gerufen. Schnell deuten die Zeichen auf den Fischer Rohbrecht, der stets hungrig wirkt und den man in der Gegend respektvoll den „Ewigen“ nennt. Mit seinem kantigen Sohn Lümmel verdient er sich ein Zubrot, indem er wohlhabende Touristen über die ewigen Gewässer befördert. So auch die Töchter der Familie van Peteghem, deren herrschaftliches Anwesen in aller gebotenen Dekadenz über der Bucht thront. Dabei verlieben sich Lümmel und die schöne Billie van Peteghem und zwingen Distinguierte und Depravierte in einen allzu plötzlichen Familien-Kontakt. Während die Polizisten ratlos durch eine groteske Dünenlandschaft voller Nymphomanen, Nudisten und Narzissten pflügen, drängt sich ein entsetzlicher Verdacht auf. Plötzlich verschwindet auch Billie van Peteghem und die Ordnungshüter müssen befürchten, dass die Rohbrechts nicht nur Muscheln, sondern auch Menschen sammeln...
Nichts weniger als ein Meisterwerk gelingt Bruno Dumont mit dieser köstlichen Komödie über eine Gesellschaft am Rande einer irre gewordenen Ratio. In grandiosen Bildern einer paradiesischen Meereslandschaft gelingt mit DIE FEINE GESELLSCHAFT eine bissige Satire aus einer Welt, in der das Menschliche zum Verschwinden gebracht wurde. Ein Film so radikal und gewaltig wie ein Küstensturm.

Bruno Dumont erzählt mit arg bizarrem Humor von zwei gegensätzlichen Familien in der Normandie um 1900. Die prachtvoll ausgestattete Gesellschaftsgroteske ist kein leichter Film, die wenig eingängige Geschichte ist eine burleske, zeitweilig ziemlich makaber-böse Romeo-und-Julia-Variante, die sich letztlich einer Genre-Einordnung entzieht und zwischen Slapstick, exaltierten Späßen und blutigem Ernst operiert. (programmkino.de)

Do 26. Januar bis Mi 1. Februar täglich 21 Uhr
(Mo und Di in OmU)

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