zur Filmbeschreibung

TORNERANNO I PRATI DIE WIESEN WERDEN BLUEHEN

Italien 2014, Farbe, 80 Min., OmU
Regie: Ermanno Olmi
Darsteller: Claudio Santamaria,Alessandro Sperduti,Francesco Formichetti, Andrea Di Maria, Camillo Grassi
Am Anfang sind nur Stille und Schnee und das Licht des Mondes auf einer Hochebene. Der friedliche Anblick erweist sich jedoch als trügerisch, wir befinden uns an der Frontlinie in den italienischen Alpen während des Ersten Weltkriegs. Gerade herrscht Waffenruhe, ein Soldat singt für die eigene Einheit, für die Feinde und für sich selbst. Die Soldaten sind krank, verletzt und erschöpft. Der Vorstellung vom eigenen Tod begegnen sie eher mit Resignation als mit Angst. Die Schüsse rücken wieder näher. Es werden Befehle erteilt, die ein sicheres Sterben bedeuten. Ein Kamerad erschießt sich, bevor ihn draußen der Feind niederstreckt. Das Artilleriefeuer zwingt die Soldaten zum Rückzug. Zurück bleiben die Gefallenen, nur notdürftig bestattet im tiefen Schnee.
Die eindrucksvollen Aufnahmen zeigen die Schönheit der Natur als verlorene Idylle und vermitteln einen Eindruck von der Verlorenheit der Soldaten. Ermanno Olmi, einer der großen Altmeister des italienischen Kinos, erzählt von der Sinnlosigkeit des Krieges und berührt mit einem universellen Humanismus, der weder auf Religion noch auf Ideologien zurückgreift. (Katalog Berlinale)
Ermanno Olmi (*1931, Bergamo), Kind einer bäuerlichen Familie, nähert sich dem Film in den Fünfzigerjahren, indem er Dokumentarfilme für die Elektrofirma EdisonVolta dreht. Nach seinem erster Spielfilm Il tempo si è fermato(1959) gründet er die Produktionsfirma „22 Dicembre“, um sich ganz dem Kino zu widmen. 1978 gewinnt er mit L’albero degli zoccoli das Festival von Cannes. Lunga vita alla signora (1987) und La leggenda del santo bevitore (1988) werden in Venedig mit dem ersten Preis ausgezeichnet. 1982 gründet er die Filmschule „Ipotesi Cinema“. Unter seinen neueren Filmen sind Il mestiere delle armi (2000), Centochiodi (2005) und Il villaggio di cartone (2011) besonders nennenswert.
Di. 13. Oktober um 21 Uhr
Fr. 16. Oktober um 17 Uhr

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