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TIMBUKTU

Mauretanien, Frankreich 2014, Farbe, 96 Min., FSK: ab 12
Regie: Abderrahmane Sissako
Darsteller: Ibrahim Ahmed, Toulou Kiki, Abel Jafri, Fatoumata Diawara, Hichem Yacoubi, Kettly Noel
Kidane lebt friedlich mit seiner Frau Satima, seiner Tochter Toya und Issan, einem kleinen, 12 Jahre alten Hirtenjungen in den Dünen, nicht weit von Timbuktu, das in die Hände religiöser Fundamentalisten gefallen ist. In der Stadt erdulden die Einwohner ohnmächtig das Terrorregime, das von den Dschihadisten eingesetzt wurde, um ihren Glauben zu überwachen. Musik, Gelächter, Zigaretten und sogar das Fußballspielen wurden verboten. Die Frauen sind zu Schatten geworden, die versuchen, würdevoll Widerstand zu leisten. Jeden Tag werden von auf die Schnelle eingesetzten Tribunalen tragische und absurde Strafen ausgesprochen. Kidane und seine Familie bleiben von dem Chaos in Timbuktu verschont. Aber ihr Schicksal ändert sich, als Kidane aus Versehen Amadou tötet, einen Fischer, der seine Lieblingskuh „GPS“ schlachtete. Nun muss er sich den neuen Gesetzen der ausländischen Besatzer stellen.
„Gewiss kein gefälliges Thema - gleichwohl ein überwältigender Film! Fanatische Fundamentalisten, Gräueltaten selbsternannter „Gotteskrieger“ in Afrika - da hatten viele bei der Premiere in Cannes obligatorisches Pflichtprogramm erwartet. Dann die große Überraschung: Dieses Drama um eine bescheidene Hirten-Familie in den Fängen der religiösen Eiferer eroberte die Herzen im Sturm. Die grandios poetische Bildsprache, die anrührenden Figuren sowie eine wunderbar unprätentiöse, märchenhafte Erzählweise offenbaren regelrechte Klassiker-Qualitäten. Ein Meisterwerk über Würde, Widerstand und Toleranz!“ (programmkino.de)
„TIMBUKTU ist nicht nur der bislang stimmigste Film über das Wesen des islamischen Fundamentalismus, sondern ein poetisches Meisterwerk von filmgeschichtlichen Rang“ (Herbert Spaich, SWR2)
„Das Tolle an TIMBUKTU ist, wie Sissako, der schon mit seinen Filmen BAMAKO (2006) und HEREMAKONO (2002, der deutsche Titel lautete Reise ins Glück) überraschte, all dies nicht als das große Jenseits unserer Vorstellungskraft inszeniert, sondern als Alltag und Normalität. Und das heißt nicht, dass er die Härte und die Gewalttätigkeit der Situation ausspart oder bagatellisiert, im Gegenteil, er fängt sie von der ersten Szene an ein, aber auf eine lakonische Weise.“ (TAZ)
Mo 2. bis Mi 4. Februar täglich um 19 Uhr
Matinée am So 8. Februar um 12 Uhr

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