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SPK Komplex


Deutschland 2018, Farbe, S/W, 115 Min., FSK: ab 6
Regie und Buch: Gerd Kroske

1970 begründete der Arzt Wolfgang Huber in Heidelberg gemeinsam mit Patienten das antipsychiatrische Sozialistische Patientenkollektiv (SPK). Umstrittene Therapiemethoden, politische Forderungen und der massive Zulauf von Patienten, die der üblichen Verwahr-Psychiatrie tief misstrauten, führten zum Konflikt mit der Universität Heidelberg und der Landesregierung, der sich bald zuspitzte und in die Radikalisierung des SPK mündete. Das gruppentherapeutische Experiment endet schließlich mit Verhaftungen, Gefängnis und der Aberkennung von Hubers Approbation.
Die SPK–Gerichtsprozesse wirken heute wie eine Vorwegnahme der Stammheim-Prozesse - mit Mitteln zum Ausschluss der Rechtsanwälte, Totalverweigerung der Angeklagten und empfindlichen Strafen für das Ehepaar Huber. Dabei stand die Härte der Strafverfolgung in kaum einem Verhältnis zu den eigentlichen Taten. Der Ruf, die RAF unterstützt zu haben und letztendlich in deren Terror aufgegangen zu sein, haftet dem SPK seither an. Er überlagert, worum es damals eigentlich ging: um die Rechte von Psychiatriepatienten, Widerstand und um Selbstermächtigung. Um Fragen also, die noch immer Aktualität besitzen.
SPK KOMPLEX wird sich der unerzählten Geschichte des „Deutschen Vorherbstes“ und seinen Folgen bis ins Heute widmen. Eine Geschichte vom Irresein und Irrewerden, ihrer öffentlichen Wahrnehmung und (nicht) zwangsläufigen Gewalt.

Do 24. und Fr 25. Mai jeweils um 15.30 Uhr
Mo 28. und Di 29. Mai jeweils um 21.45 Uhr

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