zur Filmbeschreibung

Programm für: Samstag 08.08.2020

SCHWARZE MILCH


Deutschl./Mongolei 2020, Farbe, 91 Min., FSK: ab 12
Regie: Uisenma Borchu
Darsteller: Uisenma Borchu, Gunsmaa Tsogzol, Terbish Demberel, Franz Rogowski u.a.

In der mongolischen Wüste Gobi verbringen zwei Schwestern die ersten Jahre ihrer Kindheit gemeinsam, dann werden sie getrennt. Die Eine wächst in Deutschland auf, während die Andere in der Mongolei bleibt und dort das traditionelle Leben der Nomaden lebt. Doch auch noch Jahre später sehnen sich die beiden Schwestern nacheinander. Es kommt zu einem emotionalen Wiedersehen in der Wüste. Zwei Welten treffen aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten, zwei Menschen, die einander brauchen, aber nicht wissen, wie sie miteinander umgehen sollen. Wird die frühere Vertrautheit die Kluft überwinden können? Es ist eine Suche nach Anerkennung und Liebe, manifestiert als Kampf der Kulturen...
Uisenma Borchu gelingt es, ein authentisches, fast dokumentarisches Bild des Lebens von Nomaden in der Wüste zu zeichnen und zugleich einen visuell und erzählerisch außergewöhnlichen Spielfilm mit eigenständiger Handschrift zu schaffen, ein Werk der Kunst – oft atemlos, immer atemberaubend, radikal und sinnlich. Sie arbeitet vor allem mit Laiendarstellern, die meisten von ihnen kennt sie schon lange, filmt sie in ihrer natürlichen Umgebung. SCHWARZE MILCH reflektiert nicht nur die Rolle der Frau, sondern auch den Umgang des Menschen mit sich selbst und mit der Natur. Der Film hinterfragt Konventionen, westliche wie östliche. Wer ist freier? Und er stellt eine der zentralen Fragen unserer Zeit: Was bedeutet unsere Herkunft für uns und wie gehen wir damit um?

Eine Hommage an die menschlichen Instinkte, diese Intention liegt dem zweiten Spielfilm der in der Mongolei geborenen und seit ihrem vierten Lebensjahr in Deutschland lebenden Filmemacherin Uisenma Borchu zugrunde. Sie selbst spielt die Hauptfigur Wessi, die sich beim Besuch in der Jurte ihrer Schwester Ossi Klarheit über ihre Wurzeln und ihre kulturelle Identität verschaffen möchte, in der Konfrontation mit den Traditionen und Mythen des Nomadenlebens aber distanziert und skeptisch bleibt. Hinterfragt wird dabei auch die Rolle der Frau in der Gesellschaft – sei es der im modernen Westen oder der archaischen Lebenswelt der Steppe.
(programmkino.de)

Do 30 Juli bis Mi 5. August täglich um 18 Uhr

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