zur Filmbeschreibung

Programm für: Dienstag 11.09.2012

MARTIN SEMMELROGGE liest...

Georg Meier: Das Jahr der wundersamen Elvis-Vermehrung
Der Roman:
»Das Jahr der wundersamen Elvis-Vermehrung« ist eine Hommage an Elvis Presley. Mit einem sprachlichen Feuerwerk wird hier 35 Jahre nach dem Tod des King die Botschaft von Integration im Zeichen der Musik verkündet. Dem wahren Rock’n’Roll sind Abstammung, Hautfarbe und Religions¬zugehörigkeit scheißegal. Haupt¬sache, die Post geht richtig ab. Und auch in diesem Georg-Meier-Roman, der wieder einmal erstklassigen Filmstoff bietet, geht die Post richtig ab.
Die Story – furios und mit¬¬reißend – spielt im Jahr 1977. Hans Lubkowitz wird nach sieben Jahren Gefängnis in den brodelnden Deutschen Herbst entlassen. Eine Woche zuvor ist Elvis Presley gestorben. Aber das ist es nicht, was den 31-Jährigen umhaut. Sondern RAF-Terrorismus, Heroin-Schwemme, die zunehmende Arbeitslosigkeit und vor allem die unglaubliche Anzahl von Einwanderern. All diese rasanten gesellschaftlichen Veränderungen lassen Hans Lubkowitz beinahe seine guten Vorsätze vergessen. Ständig stolpert er in irrwitzige Situationen, gerät wieder auf die schiefe Bahn.
Doch dann wendet sich das Blatt. In einem wahrlich unromantischen Milieu trifft er auf die Ex-Domina Doris. Später kommt die Zuneigung eines struppigen Straßenkaters hinzu und die Freundschaft mit einem jungen Türken. Bülent sieht aus wie der junge Elvis, singt wie Elvis und will unbedingt auf die Bühne …
Wie immer in Meiers Büchern tummeln sich in diesem Roman zahllose schräge Typen, wechseln skurrile, rasante Situationen mit Momenten großer Menschlichkeit. Eine fulminante, irrwitzige Geschichte, wie sie nur einer erzählen kann, der von dieser Zeit und dem Leben abseits der Normen reichlich gekostet hat.
Georg Meier: Geboren 1947 in Gießen. Ausbildung als Koch. Von 1966 - 1973 Lehr- und Wanderjahre als Beatnik, Gammler und Hippie in europäischen Großstädten und Gefängnissen. Mehrmals auf dem Landweg nach Indien gereist. Den Lebensunterhalt u.a. als Topfspüler, Koch, Hafenarbeiter, Pflastermaler und Haschischdealer verdient. 1974 Eröffnung einer Kneipe in Limburg. 1975 Heirat. 1976 Umzug nach Hamburg und Eröffnung einer Szenekneipe. 1991 - 1998 Kneipenrestaurant. Romane: „Alle waren in Woodstock – außer mir und den Beatles“, 2008. „Härte 10“, 2009.
Martin Semmelrogge: Der deutsche Theater- und Filmschauspieler machte sich einen Namen in zahlreichen Kriminalfilmen und TV-Serien, in denen er häufig zwielichtige Personen oder Kriminelle verkörperte. Seinen Durchbruch feierte er 1981 mit der Kinoproduktion "Das Boot". Im Anschluss war er in unterschiedlichen Rollen zu sehen, unter anderem in „Schindlers Liste“, „Bang Boom Bang – ein todsicheres Ding“ und „Die Vorstadtkrokodile“. 2006 veröffentlichte er seine Autobiografie „Das Leben ist eine Achterbahn.“

Veranstalter: KünstLich e.V.
Preis: 15 Euro / ermäßigt 12 Euro

Am Do. 20. September um 20 Uhr
im Kulturzentrum Bezalel-Synagoge

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