zur Filmbeschreibung

Programm für: Samstag 27.08.2016

LOU ANDREAS SALOME

Deutschland, Österreich 2016, Farbe, 113 Min.
Regie: Cordula Kablitz-Post
Darsteller: Katharina Schüttler, Katharina Lorenz, Petra Morzé, Alexander Scheer, Harald Schrott, Julius Feldmeier, Peter Simonischek

1861 in St. Petersburg geboren, begreift die junge Lou früh, dass sie als Ehefrau und Geliebte in der von Männern bestimmten Welt keine Chance hat, als Ebenbürtige zu bestehen. Der körperlichen Liebe erteilt sie fortan eine entschiedene Absage um als gleichwertig und selbstbestimmt akzeptiert zu werden. Gegen den Willen ihrer Mutter beschäftigt sie sich mit Philosophie, schreibt Gedichte und bewegt sich in den intellektuellen Kreisen. Auf ihrem Weg begegnet sie als wissenshungrige Studentin in Rom den Philosophen Paul Rée und Friedrich Nietzsche, die von dieser klugen und uneinnehmbaren Frau so fasziniert sind, dass sie ihr beide einen Heiratsantrag machen – ohne Erfolg. Doch als der junge, damals noch unbekannte Autor Rainer Maria Rilke auf der Bildfläche erscheint und die erfolgreiche Schriftstellerin mit Gedichten umwirbt, verliebt sie sich und wird seine Ratgeberin und Förderin. Zum ersten Mal lässt sie sich auf eine Affäre ein, auf die zahlreiche weitere Liebschaften folgen. Im Alter von 50 Jahren lernt sie Sigmund Freud kennen und entdeckt die Psychoanalyse für sich, beeinflusst ihrerseits aber auch den berühmten Analytiker in seinen Theorien. 1933, als sich die dunklen Wolken des Nationalsozialismus über Deutschland zusammenziehen, lebt Lou Andreas-Salomé in Göttingen. Zusammen mit dem jungen Germanisten Ernst Pfeiffer lässt sie ihr bewegtes Leben Revue passieren: Ihren Kampf um die Freiheit, ihre Errungenschaften in Philosophie, Literatur und Psychoanalyse und die späte Entdeckung der Liebe...
Lou Andreas-Salomé war als Philosophin, Schriftstellerin und Psychoanalytikerin eine der gelehrtesten und produktivsten Frauen ihrer Generation. In ihrem Spielfilmdebüt erzählt die Berliner Autorin, Regisseurin und Filmproduzentin Cordula Kablitz-Post die bewegte und bewegende Lebensgeschichte dieser Frau – eine längst überfällige Hommage an eine kämpferische Persönlichkeit, die ihrer Zeit weit voraus war und auf ihrem Lebensweg nicht nur von großen Denkern wie Rainer Maria Rilke, Sigmund Freud und Friedrich Nietzsche umworben wurde, sondern diese auch entscheidend in ihrem Schaffen beeinflusste. Als Femme Fatale wider Willen erkämpfte sie sich Freiheit und Unabhängigkeit in einer Zeit, in der die wilde Ehe noch mit Gefängnis bestraft wurde.

Der immense Einfluss von Friedrich Nietzsche und Siegmund Freud auf die westliche Kulturlandschaft steht außer Frage. Allerdings wissen nur wenige, dass es eine Frau war, die das Schaffen dieser und anderer Denker des Fin de Siècle wesentlich mitprägte: Lou Andreas-Salomé. Die Regisseurin Cordula Kablitz-Post widmet der Schriftstellerin, Lyrikerin und Philosophin nun eine Hommage, die mit einem starken Ensemble und erzählerischer Leichtigkeit überzeugt.(programmkino.de)
Do 4. bis So 7. August täglich 19.15 Uhr
Matinée So 7. August um 12 Uhr
Di 9. und Mi 10. August jeweils um 17.15 Uhr

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