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Programm für: Donnerstag 08.11.2012

LORE

Reihe: Deutscher Filmpreis 2013

Australien/Deutschland/Großbritannien 2012, Farbe, 110 Min., FSK: ab 12
Regie: Cate Shortland
Drehbuch: Robin Mukherjee
Darsteller: Saskia Rosendahl, Nele Triebs, André Frid, Kai Malina, Ursina Ladi, Hans-Jochen Wagner, Sven Pippig

Manchmal ist der Blick von Außen genauer: Die australische Regisseurin Cate Shortland versetzt sich in die Stimmung und Gefühle der Menschen im Nachkriegs-Deutschland. LORE erzählt von der Odyssee eines Mädchens und ihrer Geschwister, die den langen Weg vom Schwarzwald zur Großmutter an die Nordsee antreten. Beim Filmfestival in Locarno wurde er 2012 mit dem Publikumspreis ausgezeichnet.
„Süddeutschland im Frühjahr 1945. Während die Natur langsam aus dem Winterschlaf erwacht, ist das Leben für viele Menschen an einem Endpunkt angelangt. Auch für die 15-jährige Lore (Saskia Rosendahl) und ihre Familie. Sie wurde von ihrem Vater, einem ranghoher Nationalsozialisten, in dem Glauben an ein 1000-jähriges Reich erzogen – jetzt liegt Deutschland in Trümmern, und der Vater versteckt die Familie bei einem Bauern im Schwarzwald. Kurz darauf werden er und die Mutter (Ursina Ladi) verhaftet. Lore ist mit ihrer Schwester, den Zwillingsbrüdern und dem Säugling Peter auf sich allein gestellt. Die Kinder machen sich auf den weiten Weg an die Nordsee, wo die Großmutter auf einer Hallig lebt. Feindseligkeit, Hunger und Angst sind ihre ständigen Begleiter. Unterwegs begegnen sie dem ehemaligen KZ-Häftling Thomas. Er bringt Lores Weltbild endgültig ins Wanken.
Das Drehbuch basiert auf einem Erzählstrang des Romans „Die dunkle Kammer“ von Rachel Seiffert. Cate Shortland ließ sich auch von der Geschichte der deutsch-jüdischen Familie ihres Mannes inspirieren, die Berlin 1936 verlassen musste. Ihr Film überrascht durch eine ganz unmittelbare Intensität und einen unvoreingenommenen Blick auf die Nation die Täter. Vielleicht zahlt sich hier ihre größere Unbefangenheit und innere Distanz aus. Shortland legt viel Wert auf Authentizität. Sie drehte „Lore“ auf Deutsch und verzichtet auf große, computergenerierte Panoramen von zerstörten Städten und Flüchtlingsströmen. Ihr Film hebt sich wohltuend ab von herkömmlichen Kriegs-Dramen, die oft genug auf Schauwerte schielen…“ (Oliver Kaever programmkino.de)
Weitere Informationen auf der Webseite: www.lore-der-film.de

Matinée am Pfingstmontag, 20. Mai um 12 Uhr
und am Mi 22. Mai um 19 Uhr

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