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IRAQI ODYSSEY

Schweiz, Deutschland, Irak 2015, Farbe, 90 Min., FSK: ab 12
Regie und Buch: Samir
Musik: Maciej Sledziecki

Wütende Kriegserklärungen bärtiger Männer. Autobomben. Schluchzende Frauen in schwarzen Umhängen. Zerstörte, staubige Landschaften. Bilder westlicher Nachrichten aus dem Irak von heute. Dem gegenüber stehen Erinnerungen einer Familie aus den fünfziger bis siebziger Jahren: Frauen in schicken Kleidern studieren an der Universität und werden von zuvorkommenden Männern in eleganten Anzügen begleitet. Überall ist moderne arabische Musik zu hören. Die Kinos zeigen amerikanische, indische und arabische Filme. Trotz Demonstrationen und Kritik an der kolonialen Tradition des Westens dominierte ein ausgeprägter Glaube an den Fortschritt und die Teilhabe an der modernen Welt.
Fünfzig Jahre später ist davon nichts mehr geblieben. Heute lebt jeder fünfte Iraker in der Diaspora. Der Filmemacher Samir – im Irak geboren, in der Schweiz aufgewachsen - erzählt die Geschichte seiner irakischen Familie, die verstreut auf der ganzen Welt in Auckland, Moskau, Paris, London und Buffalo (NY) lebt. Seine Familie schildert den Traum von Moderne, gesellschaftlichem Fortschritt und dem Wunsch nach Freiheit.

Die gesellschaftliche und soziale Geschichte ineinander verflechtend, decodiert IRA QI ODYSSEY ein Land, das stets ausschließlich im Hinblick auf die jüngsten Ereignisse und Statistiken rezipiert wird – indem er den Vertriebenen ein Gesicht und eine Stimme gibt. Es ist nicht nur ein Film über eine einzige irakische Familie sondern die Geschichte über uns alle. (Begründung der Netpac-Jury für die Auszeichnung als Best Asian Film am Filmfestival Abu Dhabi)

Aus der Geschichte einer Familie wird die Geschichte eines Landes, und aus dem persönlichen Schicksal einiger Menschen entwickelt sich ein Drama über die Hoffnung auf Freiheit. Der irakisch-schweizerische Filmemacher Samir hat mit der Chronik seiner eigenen Familie ein unglaublich fesselndes Zeitdokument geschaffen. Ein guter Film – ein sehr guter sogar – und ein absolut aktueller und optimistisch stimmender Beitrag zum Thema Flucht und Migration: Samirs über die ganze Welt verstreute Familie mit ihren gemeinsamen Wurzeln ist nicht nur außergewöhnlich sympathisch, sondern auch ein gutes Beispiel für die Notwendigkeit von Menschlichkeit und Toleranz. (programmkino.de)

Fr. 19. bis Mo. 22. Februar, täglich 19 Uhr

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