zur Filmbeschreibung

Programm für: Mittwoch 22.01.2020

DER KRIEG IN MIR


Deutschland 2019, Farbe, 86 Min., FSK: ab 6
Buch und Regie: Sebastian Heinzel

Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass extreme Stresserfahrungen genetisch weitervererbt werden können. Sebastian Heinzel untersucht die Auswirkungen des Zweiten Weltkriegs auf seine Familie und folgt den Spuren seines Großvaters, der als Wehrmachtssoldat in Weißrussland war. Dabei entdeckt er erstaunliche Verbindungen zu seiner eigenen Geschichte und den Kriegsträumen, die ihn seit Jahren verfolgen.
„Schweissgebadet wache ich nachts auf. Immer wieder derselbe Traum. Ich sitze in einem Panzer und schieße auf Menschen. Alle sprechen russisch. Ich bin im Krieg.“ Ausgehend von seinen nächtlichen Kriegsträumen begibt sich der Filmemacher Sebastian Heinzel auf eine Spurensuche… Er folgt den geheimnisvollen Wegen seiner Großväter von Nordhessen bis nach Russland und entdeckt ungeahnte Verbindungen zu seiner eigenen Geschichte. Auf seinem Weg trifft der Autor Menschen aus Deutschland, Polen, Weißrussland, Frankreich und der Schweiz, die ähnliche Erfahrungen haben und neue Blickwinkel auf den Umgang mit unserer Vergangenheit werfen. So erzählt der Film über die deutschen Grenzen hinaus von der Generation der heute 35- bis 50-jährigen Kriegsenkel aus Ost und West, deren Leben auf besondere Weise von der europäischen Kriegsgeschichte und den traumatischen Erfahrungen ihrer Eltern und Großeltern geprägt zu sein scheint. Anhand der eigenen Familiengeschichte und der weiteren Protagonisten erforscht der Regisseur, wie einschneidende kollektive Ereignisse wie Flucht, Vertreibung und Völkermord bis in die zweite und dritte Generation hineinreichen.
Vor dem Hintergrund der globalen Flüchtlingskrise und den bedrohlichen internationalen Spannungen erzählt DER KRIEG IN MIR von der Hoffnung der Enkelgeneration auf Heilung und Versöhnung und ist damit ein dringender Appell für den Frieden in Europa.

Matinée am So. 26. Januar um 12 Uhr anschließendes Filmgespräch (Moderation: Andrzej Klamt) mit dem Regisseur Sebastian Heinzel

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