zur Filmbeschreibung

Programm für: Donnerstag 05.05.2016

ALS WIR DIE ZUKUNFT WAREN

7 Geschichten aus einem verschwundenen Land
Deutschland 2016, Farbe, 87 Min., FSK: o.A.
Regie: Andreas Voigt, Peter Kahane, Lars Barthel, Hannes Schönemann, Ralf Marschalleck, Thomas Knauf, Gabriele Denecke
Produzentin: Barbara Etz

Sieben Regisseurinnen und Regisseure erinnern sich an ihre Kindheit und Jugend; an die 50er und die 60er Jahre in der DDR. Sie zeigen sich als neugierige, verwundbare Kinder und Jugendliche, die auch cool sein wollen (obwohl das Wort für sie noch nicht existiert). Sie leben in angepassten oder widerständigen Familien. Einige nur noch in halben, weil sich der Vater in den Westen abgesetzt hat. Je nach familiärem Background wollen oder sollen sie das neue, bessere Deutschland mit aufbauen. Sie haben die Filmhochschule in Babelsberg absolviert, sie haben zusammen in den DEFA-Studios gearbeitet; sie sind Kollegen geworden, Freunde - manche bis heute. Jetzt, mit ca. 60 Jahren gehen sie an die Orte ihrer Kindheit zurück, holen ihre Familienfotos und Filme von damals hervor, erinnern sich. Sieben sehr persönliche Episoden über Hoffnung und Zweifel, über Siegen und Scheitern. Die Spanne reicht von genüsslichen Kleinkind-Erinnerungen - am Busen der Großmutter oder einem selbst organisierten Kaugummikauf an einem Westberliner Kiosk; von Enttäuschung und Bedrohung - einem zurückgeschickten Westpaket oder der frühen Erfahrung von Bespitzelung und Vereinnahmung durch die Stasi; von der Rebellion mit langen Haaren und Westmusik, bis zum Fernweh und der Erfahrung des Unterwegsseins, - im fremden Polen - dem sozialistischen Bruderland und gleichzeitigem Hort eines westlichen Lebensgefühls. Unter der scheinbar harmlosen ersten Schicht der Alltagserinnerungen werden weitere, sehnsüchtige, schmerzhafte, beengende und beglückende Erinnerungen freigelegt. Davon erzählt der Episodenfilm.
„…ALS WIR DIE ZUKUNFT WAREN ist ein Film der einen neuen und unverkrampften Blick auf die DDR ermöglicht. Die sieben Geschichten stehen nebeneinander, bilden kein erzählerisches Ganzes, weisen aber viele Gemeinsamkeiten auf. Es ist ein Blick zurück ohne Zorn und ein Blick auf Details, die im Westen zumindest niemandem bewusst sein dürften…“ aus Gießener Anzeiger
„…Der Film spiegelt nun authentisch das Lebensgefühl der DDR-Jugend zwischen Neugierde, Aufbegehren und Unterdrückung wider – fernab von jeder Ost-Nostalgie…“ Gießener Allgemeine.

Zu Gast im Kino Traumstern: Barbara Etz (Produzentin) und Andreas Voigt (einer der Regisseure) zur Matinée am Sonntag, 8. Mai um 12 Uhr

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