zur Filmbeschreibung

24 WOCHEN

Deutschland 2016, Farbe, 102 Min., FSK: ab 12
Regie: Anne Zohra Berrached
Darsteller: Julia Jentsch, Bjarne Mädel, Emilia Pieske, Johanna Gastdorf, Maria Dragus, Mila Bruk

Es ist der einzige deutsche Wettbewerbsbeitrag auf der Berlinale in diesem Jahr: 24 WOCHEN. Ein Familiendrama von der 33-jährigen Anne Zohra Berrached, in dem es um Leben und Tod geht, um ein moralisches Dilemma ohne einfache Lösung.
Markus und Astrid erwarten ihr zweites Baby. Es hat das Down-Syndrom und einen schweren Herzfehler. Das haben die Untersuchungen ergeben. Und plötzlich stellt sich die Frage: Das Kind bekommen oder nicht? Bei Mehrfachbehinderung ist eine Spätabtreibung möglich. 90 Prozent aller Eltern in dieser Situation treiben das Kind ab. Ein unerträglicher Gewissenskonflikt. Davon erzählt der Film 24 Wochen: nah, unmittelbar und unerbittlich.
Anfangs sind Astrid und Markus noch voller Zuversicht: Sie wollen das Kind bekommen - allen Widrigkeiten zum Trotz. Sie glauben an ihre eigene Stärke und hoffen auf die Unterstützung von ihrer Familie, Freunden, dem Au-pair. Doch eigentlich sind alle überfordert. Und mit jeder schlimmeren Diagnose das noch ungeborene Kind betreffend, werden die Zweifel lauter. Wie das Paar versucht, mit der Situation klarzukommen, ist herzergreifend - und herausragend von Julia Jentsch und Bjarne Mädel gespielt.
Alle immer stärker widerstreitenden Gefühle lassen sich aus ihren Gesichtern ablesen. Während für Markus die Entscheidung klar ist und bleibt, wird Astrid zunehmend verunsichert. Schafft sie das? Schafft die Familie das? Was passiert, wenn sie sich gegen das Kind entscheidet? Und was heißt das dann - auch für ihre Beziehung zu Markus? Sie muss sich eingestehen, dass sie vielleicht doch nicht diejenige ist, die sie glaubt zu sein. Am Ende entscheidet sie in der Frage auf Leben und Tod - allein. Und der Zuschauer wünscht sich, dass er diese Entscheidung nie wird fällen müssen. Diese Direktheit zu erzeugen, schafft nur großes Kino! (NDR.de)

Ein Film mit großer Strahlkraft und voll emotionaler Wucht: Die Geschichte von Astrid, die sich entscheiden muss, ob sie ein wahrscheinlich schwerbehindertes Kind zur Welt bringen will, ist nicht nur herausragend gespielt, sondern in der Verbindung von Spielfilm, Improvisation und Dokumentation ein extrem intensives Werk, das viele Fragen stellt und nur einige beantworten kann. Julia Jentsch und Bjarne Mädel spielen als Paar überragend natürlich und authentisch, jeder für sich und beide gemeinsam. Sie werden unterstützt von einer überaus beweglichen Kamera und von einer Regie, die mehr beobachtet als dirigiert. Weder tränenselig noch schnulzig, geht der Film absolut unter die Haut und ans Herz. (programmkino.de)

Do 11. und Fr 12. Mai jeweils um 15 Uhr
Mittwoch, 17. Mai um 17 Uhr

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